Ras Al Khaimah – Golf in der stilleren Liga
Wer Golf mit einem Hauch Exotik, einem Schuss Understatement und einem grosszügigen Blick aufs Meer sucht, wird in Ras Al Khaimah fündig – dem nördlichsten Emirat, das sich angenehm weit vom Lärm seiner grossen Brüder Dubai und Abu Dhabi entfernt hält.
Hier gibt es keine Skyline, die sich ins Spiel drängt. Keine Hektik, die die Runde beschleunigt. Dafür Sand, Meer, Mangroven – und zwei, eigentlich drei Golfplätze, die nicht nur durch Design, sondern durch Atmosphäre überzeugen. Ras Al Khaimah spielt sich wie ein Geheimtipp – und ist vielleicht genau deshalb ein Ort, an den man gern zurückkehrt.
Übersicht über Hotels & Golfplätze
Al Hamra Golf Club: Seit 2022 Austragungsort der DP World Tour, entworfen von Peter Harradine, 18 Löcher, rund um eine künstlich angelegte Lagunenlandschaft, die sich elegant in die Küstenlinie schmiegt. Der Wind vom Golf von Oman weht oft durch die Palmen, und manchmal steht das Rough ein wenig höher – ein Zeichen, dass hier nicht nur auf Schönheit gespielt wird.
Die Runde beginnt sanft, steigert sich subtil, und spätestens an Loch 16 – mit Blick aufs offene Meer – begreift man, wie raffiniert dieser Platz komponiert ist. Fünf Teeboxen pro Bahn machen ihn angenehm spielbar, das gepflegte Greenkeeping sorgt für entsprechend viel Freude. Das Clubhaus? Zurückhaltend modern, mit allem, was es braucht – und ohne jeden Überfluss.
Waldorf Astoria Ras Al Khaimah: Ein eleganter Rückzugsort direkt an der Anlage, dessen Architektur sich zwischen arabischem Märchen und moderner Grandezza bewegt. Geräumige Suiten, dezenter Service und ein Privatstrand wie gemalt – hier passt das Glas Champagner nach der Runde genauso wie der Negroni vor dem Dinner.
Tower Links Golf Club zieht sich an einem natürlichen Mangrovenmeer entlang – mit einem Front Nine, das die Natur atmet, und einem Back Nine, das sportlich zulegt. Wer Präzision liebt, wird hier glücklich. Wer Vogelstimmen dem Autolärm vorzieht, ebenfalls.
Der Platz ist abends sogar unter Flutlicht bespielbar – ein besonderes Vergnügen, wenn die Hitze des Tages nachlässt und die untergehende Sonne die Berge im Westen rötlich färbt. Hier ist Golf noch ein Spiel im Rhythmus der Natur – und nicht der Hochglanzbroschüren.
Nur eine gute Dreiviertelstunde südlich von Ras Al Khaimah, im Emirat Ajman, liegt Al Zorah, und dieser Platz gehört mit zum Besten, was der Arabische Golf zu bieten hat. Greg Norman hat hier ein modernes, minimalistisches Meisterwerk geschaffen – 18 Löcher inmitten einer von Ebbe und Flut geprägten Küstenlandschaft, mit über 2 Millionen Quadratmetern geschütztem Mangrovenreservat als Kulisse.
Die Fairways sind grosszügig, die Grüns fliessend, das Licht fantastisch – besonders in den frühen Morgenstunden, wenn Nebelschleier über dem Mangrovensumpf liegen und sich der erste Drive wie ein Start in ein anderes Universum anfühlt.
Tipp: Al Zorah eignet sich perfekt als Tagesausflug ab Ras Al Khaimah – oder als eleganter Auftakt oder Abschluss einer Golfreise durch den Norden der Emirate.
Mehr als Golf – Ras Al Khaimah entdecken
Das Emirat selbst überrascht. Weniger prunkvoll, aber authentischer. Es gibt feinsandige Strände, Kajakfahrten durch die Mangroven, feine arabische Küche – und das majestätische Hajar-Gebirge, das sich wie eine schützende Wand hinter das Land legt. Wer es aktiv mag, wandert zum Jebel Jais, dem höchsten Berg der Emirate. Wer es sanft mag, bleibt am Spa-Pool – zum Beispiel im Sofitel Al Hamra Beach Resort, das französische Finesse mit arabischer Gastfreundschaft verbindet. Die Abende? Leise, warm, lang. Ohne Clubs, aber mit Charakter.
Kein Tamtam, kein „Bigger is better“. Sondern drei solide Golfplätze, grossartige Hotels und ein Klima, das fast das ganze Jahr zum Spiel einlädt. Wer Golf als Teil einer kultivierten Reise versteht, nicht als Wettbewerb um Statussymbole, ist hier richtig. Ras Al Khaimah ist Golf ohne Filter.
Weiterführende Artikel
Weitere Artikel zu Golf Destinationen finden Sie in unserem Golfblog.